Nasabu weiß aus leidvoller Erfahrung, wie es sich anfühlt, angestarrt zu werden. Denn ein riesiges Geschwür überwucherte ihren Kopf und Hals. Kein Arzt half ihr. Bis sich HOREMI des medizinischen und menschlichen Notfalls annahm.
Das Geschwür wuchs und wuchs. Breitete sich um Kopf, Hals und Ohr aus, bis es allmählich die gesamte Kopfstruktur veränderte. Eine Missbildung, welche die 12-jährige Nasabu nicht nur psychisch belastete, sondern ihr zunehmend auch körperliche Schmerzen bereitete. Und das Schlimmste: Keiner wusste, ob der Tumor lebensbedrohlich war. Nicht ihr Vater, der sich mit der schwerkranken Mutter weit entfernt als Bauer durchschlug. Und nicht ihre Tante, bei der Nasabu deshalb lebte. Auch erste Besuche in Gesundheitseinrichtungen brachten weder Klarheit noch Hilfe. Da beschloss die Tante, Nasabu ihrem Vater zurückzubringen, in der Hoffnung, dass dieser einen Ausweg findet.
Daraufhin klapperten Vater und Tochter viele weitere Ärzte und Kliniken ab. Ohne Erfolg. Im Mulago National Referral Hospital verbrachten sie sogar drei teure Monate – der Vater verkaufte dafür das Wenige, das sie besaßen. Am Ende kehrten sie trotzdem ohne Besserung oder Aussicht auf Heilung nach Hause zurück.
Neue Hoffnung dank HOREMI
Da begann der Vater, anderweitig Hilfe zu suchen. Anfang 2022 hörte er von HOREMI, fuhr über 80 Kilometer weit dorthin – und stieß bei Kenneth und Naume auf offene Ohren und Arme. Sie alarmierten den Freundeskreis und mit dem Chirurgen Davide Naggi im Krankenhaus CORSU fand man jemand, der bereit und kompetent war, sich Nasabus Problem anzunehmen. Auch eine klare Diagnose gab es nun: Das Geschwür war ein „gutartiges“ Lymphangiom, eine seltene, nicht lebensbedrohende Tumorerkrankung der Lymphgefäße. Doch was für ein Leben würde es sein, wenn man dem Geschwür nicht Einhalt gebot!

Also planten und berechneten die Ärzte die notwendigen plastisch-chirurgischen Eingriffe, finanziert durch die Freunde von HOREMI. Denn Nasabus Verwandte würden das Geld niemals aufbringen können. Bis zum Start der Behandlung vergingen dennoch viele weitere Monate. Denn zuerst wurden im CORSU die OP-Säle saniert, dann verzögerten zusätzliche gesundheitliche Probleme Nasabus den Eingriff.
Drei Operationen und viel Geduld
Im August 2022 konnte Dr. Naggi endlich mit dem Eingriff beginnen. In der ersten Phase wurde die Struktur des Kopfes wiederhergestellt, in der zweiten der Tumor am Ohr entfernt und bei einem dritten Eingriff das Geschwür am Hals beseitigt. Dazwischen waren lange Heilungsphasen, viele Medikamentengaben, eine gute Wundversorgung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig. Samt der Aufenthalte im Krankenhaus und der vielen Reisen dorthin summierten sich die Kosten am Ende auf rund 3.000 Dollar – nach deutschen Maßstäben noch kein grosses Vermögen, in Uganda (Jahreseinkommen unter 1.000 Dollar) aber schon.
Der Erfolg aber war es mehr als wert. Denn seit im Juli 2023 auch die letzten Wunden verheilt sind, fällt Nasabu nur noch deshalb auf, weil sie so hübsch ist. Endlich kann sie ihr Leben leben, zur Schule gehen, später eine Ausbildung machen. Ihre Tante war sofort bereit, die nunmehr 13-Jährige wieder aufzunehmen und dabei zu unterstützen. Alles Gute, Nasabu!!

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