“Wie leben die Kinder? Und wie geht es ihnen?” Häufige Fragen wie diese können wir dank unseres Besuchs bei HOREMI im März 2024 nun aus eigener Erfahrung beantworten — in Worten und vielen Bildern.
Vorweg ist wichtig zu wissen, dass Uganda trotz seiner reichen Natur zu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Entsprechend sind die Lebensbedingungen nicht mit unseren westlichen Standards zu vergleichen.
Nach unserer Einschätzung geht es den Kindern von HOREMI, vor allem gemessen an den lokalen Maßstäben, gut. Sie sind sicher, leben in einer guten Gemeinschaft, haben ein Dach über dem Kopf, bekommen regelmäßig zu essen und können in die Schule gehen. All dies ist in Uganda keine Selbstverständlichkeit.
Lage & Umfeld
Hope and Rescue Missions International, HOREMI, liegt ruhig und abgeschieden circa 25 Kilometer östlich von Iganga, der Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. Die letzten zehn Kilometer führen auf einer staubigen Piste vorbei an kleinen Weilern und verstreuten Hütten. Die “Straße” wird immer schmaler und rumpeliger, und wenn es nicht mehr weitergeht, ist man angekommen.
Auf einer großen Freifläche, umgeben von Feldern und einigen wenigen Häuschen und Hütten der angrenzenden Nachbarn, stehen die Gebäude von HOREMI: Die zwei Schlafhäuser für Jungen und Mädchen, ein Hühnerstall, eine Ruine (die soll das neue Büro des Waisenhauses werden), “The Shade” (eine überdachte Freifläche), zwei Latrinen (jeweils eine für Waisenhaus und Schule), das neue Schulgebäude und das ebenfalls neu gebaute kleine Küchenhäuschen mit Vorratsraum.
Schlafen & Wohnen
Das Waisenhaus besteht aus jeweils einem Schlafhaus für die Mädchen und Jungs. Jedes Haus hat zwei Räume, einen für die Kleinen, einen für die größeren Kinder. Die Kleinen teilen sich zu zweit ein Bett. Für uns eher ungewöhnlich, für die Kinder positive Normalität. Viele hatten in ihrem früheren Leben gar kein Bett.
Die Schlafhäuser sind ausschließlich zum Schlafen da, “gewohnt” und gelernt wird im Freien. Essen gibt’s in der Regel ebenfalls draußen, zu besonderen Anlässen oder bei wirklich heftigem Regen (oh ja, den gibt es hier …) wird ein Klassenzimmer zum Speisesaal umfunktioniert.
Kochen & Essen
Essen ist eine zentrale Position auf der HOREMI-Tagesordnung — und der größte Kostenfaktor. Lukia, die Köchin, bereitet alle Mahlzeiten auf offenem Feuer in der neugebauten kleinen Küche zu.
Die HOREMI-Kids (die “eigenen” Kinder des Waisenhauses) bekommen morgens ein kleines Frühstück bestehend aus Tee, etwas Milch, Chapati (Fladenbrot) und manchmal einer Banane oder etwas Toast. Ein Teil davon wird von den Kindern als Pausenmahlzeit aufbewahrt. Fünf Tage in der Woche besteht das Mittagessen aus Posho (Maisbrei) und Bohnen oder Kraut. Donnerstags und Sonntags tischt die Köchin Reis mit Brühe und ein winziges Stückchen Fleisch auf. Die Portionen der Sättigungsbeilagen sind beachtlich, wir haben aber nie gesehen, dass ein Teller nicht restlos leer gegessen wurde. Als Abendessen gibt es die Reste vom Mittagessen.
Die auswärtigen Schul-Kids, die dafür bezahlen können, erhalten ebenfalls das übliche Mittagessen. Alle anderen (die ärmere Mehrheit) bekommen eine Tasse flüssiges Porridge: dünne Milch mit ein wenig Haferflocken. Manche Kinder bringen eigenes Essen mit, zum Beispiel Süßkartoffeln oder Kochbananen.
Fließendes Wasser zum Kochen, Trinken und Waschen gibt es nicht, es muss in Kanistern vom rund 200 Meter entfernten Bohrloch herangeschafft werden. Ein “Waterman” übernimmt den Löwenanteil dieser sehr anstrengenden Arbeit, aber auch die Kinder füllen und schleppen abends kleinere Kanister, etwas größere balancieren sie geschickt auf dem Kopf.
Haus- & Landwirtschaft
Für das Tagesgeschäft bei HOREMI sind neben der Leitung und dem Lehrpersonal weitere “Locals” engagiert. Die „Matron“ Peruse für Kleinkinder-Betreuung, Wäsche, Nutztiere, Küche. Brian ist der Mann für die Landwirtschaft und Springer für alles andere. Lukia ist Köchin und hilft im Waisenhaus und in der Schule aus. Ein Wassermann und ein Nachtwächter komplettieren das Team. Und natürlich sind alle Kinder in die anfallenden täglichen Arbeiten eingebunden. Sehr positiv aufgefallen ist uns, wie selbstständig und selbstverständlich die Kids alle möglichen Aufgaben übernehmen.
Kinder, Kinder …
Wie sehr sich der Einsatz von Naume, Kenneth, dem ganzen HOREMI-Team und von Euch, den Freundinnen, Freunden und Sponsoren lohnt? Schaut selber: